Eberstein

Wo Kärntens Bergwelt mystisch wird

Start Eberstein: Blick auf Tudorschloss und Kirche

Du stehst hier inmitten der Norischen Region als dem ältesten besiedelten Gebiet Österreichs – ermöglicht durch die hier ausgebliebene Eiszeit, die andernorts alles Leben über lange Zeiten lähmte. Kärnten gehörte 500 v. Chr. zum Kern des norischen Reiches – die historische Königs-Hauptstadt Noreia wird hier im Görtschitztal vermutet: Der alte Görtschitztaler Gruß „auf Wiedersehen im Tal der Könige“ gilt als Spur zurück in diese Zeit.

Hier am Schloss Eberstein kommst du buchstäblich körpernah heran an die Besiedelungsgeschichte: In die Fassade sind römische Grabsteine aus dem 2. nachchristlichen Jahrhundert eingebettet. Und zugleich befindest du dich an einem Ort von schon frühem, lebhaftem Transport- und Handelstreiben. Funde belegen, dass durch das Görtschitztal und das heutige Gemeindegebiet von Eberstein eine Nebenstraße zum Transport des bewährten norischen Eisens, des „Ferrum Noricum“, führten.

Durch Wärme statt Eis konnte hier also schon frühzeitig eine bedeutende gesellschaftliche Hochburg entstehen, die auch im Schloss Eberstein, erbaut auf einem steil aufragenden Felsen in ästhetischer Tudorgotik und erstmals 1078 durch Erzgraf Aribo (dem Gründer des Geschlechts der Görzer, heute Stadt zwischen Italien und Slowenien) urkundlich erwähnt, sichtbar wird!

Das Geschlecht der Görzer starb mit der Anna von Eberstein 1406 aus. (Nebenbei erwähnt: Die Frau von Hollywoodschauspieler Hugh Grant, eine Schwedin, heißt auch Anna Eberstein.) Danach übernahmen die Werzer das Burgschloss, diese waren lange Jahre Landeshauptleute von Kärnten. Durch die Reformation und dann Gegenreformation mussten die Werzer das Land verlassen – die neureichen Eisen-Grafen Christalnigg übernahmen das Schloss und bauten es ab etwa 1850 in den neugotischen Tudorstil um (es ist ist das zweitgrößte Schloss Kärntens mit über 6000 m² bewohnbarer Fläche). Zu jener Zeit schrieb auch der Kärntner Dichter Herbert Strutz, es wäre ein Märchenschloss, das schönste Schloss Kärntens.

Während des 2. Weltkrieges war es ein Reichserholungsheim der Hermann-Göring-Werke, und das Tal hätte privates Jagdrevier desselbigen werden sollen, es kam Gott sei Dank anders.

Heute ist es im Privatbesitz der Familie Dr. Sigurd Hochfellner und trotz alledem Wahrzeichen, samt Rittersaal, in dem schon die Dichterin Dolores Viesèr traumhafte Feste feierte, die der Opernsänger Prof. Franz Pacher in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts wiederbelebte.

Südseitig ist der Schlossanlage die Kirche St. Georg mit urkundlicher Erwähnung von 1252 hinzugefügt. Lange Zeit war die heutige Burgkapelle eine Pfarrkirche. Das kostbare freigelegte Wandfresko von Wenzel Aichler gilt mit seinen deutschsprachigen Inschriften als Zeugnis der Reformationszeit und ist somit eines der ältesten überhaupt.

Eberstein ist ein „WOW-Platz“, wo Kärntner Geschichte geschrieben wurde, auch die Sparkasse soll die erste Kärntens gewesen sein und die Raiffeisenbank die erste in Österreich.

GEHEN, BEWEGEN + ATMEN IN RESONANZ MIT KULTUR + NATUR

Gehe durch die Schlossanlage und reise in Gedanken zurück durch die Jahrhunderte – stelle Dir die Begegnungen der Schlossbewohner und deren Besucher vor – mal friedlich, mal im Kampf?
Zum Weitergehen nimm´ den Geist vom edlen Adelsgeschlecht der Ebersteiner mit und grüße die nächsten Dir Entgegenkommenden mit Deinem Lächeln: „Grüß Gott im Tal der Könige“!

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Unterstützt aus Mitteln des Görtschitztalfonds und dem Land Kärnten

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